Christiane Waibel – Weltmeisterin im Bogenschießen | HSV Vorarlberg
„Ich wollte nur Spaß haben – jetzt bin ich Weltmeisterin“

Die Schwarzacherin Christiane Waibel (59) feierte bei ihrer ersten Weltmeisterschaft im Bogenschießen in Potchefstroom (Südafrika) den ganz großen Triumph. Was als Abenteuer begann, endete mit Gold.
Unbeschreiblicher Coup
„Ich hatte keine Erwartungen, ich wollte einfach eine gute Zeit haben“, erzählt Waibel. Umso größer war die Überraschung, als sie am Ende ganz oben auf dem Podest stand. „Ich konnte meine Leistung über vier Tage konstant abrufen – das war der Schlüssel.“

Das Siegerpodest: v.l. Herta Rieder, Christiane Waibel und Susanne Kindler. ©ÖBSV
An jedem Wettkampftag wartete ein neuer Parcours. Früh morgens ging es hinaus in die Wildnis – oft durch Wind, Regen und Schlamm. Ein besonderes Erlebnis: „Einmal lief ein Strauß über den Parcours – das war schon einzigartig“, lacht Waibel.
Familie als Anker
Besonders wichtig war die Unterstützung ihres Mannes: „Er hat mich jeden Tag motiviert und an mich geglaubt.“ Auch zu Hause war die Freude groß – die Kinder feierten mit, im Büro gab’s Blumen und ein Gratulationsbild auf dem Empfangsbildschirm.

Erst vor fünf Jahren entdeckte sie den Sport für sich. „Viele machen das seit Jahrzehnten – ich bin immer noch überrascht, dass ich mithalten kann.“

Zielscheiben im Gelände. ©ÖBSV
Spätstarterin mit großen Erfolgen
Mit 59 Jahren blickt Waibel bereits auf eine beeindruckende Laufbahn zurück: Staatsmeisterin, Europameisterin und nun Weltmeisterin. „Es ist mein Ausgleich zum Bürojob – und mein Abenteuer.“

Die Kosten der Reise – rund 3.000 Euro pro Person – mussten selbst getragen werden. Unterstützung vom Verband gab es nicht. „Es ist eine Randsportart, wer’s machen will, macht’s halt. Aber ich wünsche mir mehr Förderung – vielleicht würden dann mehr Menschen den Bogensport ausprobieren.“

Team Austria bei der WM in Südafrika. ©ÖBSV
Ländle räumt ab
Auch das übrige Vorarlberger Team überzeugte: Neben Waibel holten sich der 14-jährige Nick Hechenberger, Brandon Köhlmeier und Ingeborg Maye Weltmeistertitel. Marco Köhlmeier und Gerhard Waibel glänzten mit Podestplätzen. Insgesamt sechs Medaillen gingen an die Abordnung aus dem Ländle.
